Die Geschichte des AWV
Die Gründerjahre
Der AWV wurde im Dezember 1920 als Arbeiter-Wassersport-Verein gegründet.
Der Verein entwickelte sich in den Folgejahren prächtig und es werden verschiedene Arbeiter Turn- und Sportfeste sowie die Arbeiter-Olympiaden in Frankfurt und Wien besucht. Na toll, mag sich jetzt mancher sagen! Bedenkt man aber, dass in diesen Jahren noch großer Armut und Arbeitslosigkeit in Deutschland herrschten und das eine Fahrt nach Leipzig, Nürnberg oder gar Wien nicht in wenigen Stunden zu absolvieren war, so muss die Leistung unserer Altvorderen doch als enorme Anstrengung gewürdigt werden. Bereits 1931 wird dann auch der Paddelsport im AWV aufgenommen. Dafür wird ein 10x27m großes Gelände in Schney am Main gepachtet, auf welches eine 8x8m große Hütte gesetzt wird, die Platz für 15 Boote bietet. Dieses Gelände ist auch heute noch im Besitz des AWV und wurde im Laufe der Jahre noch vergrößert.
Die Verbotszeit
Die Freude über die Errungenschaft währte jedoch nur etwas über ein Jahr. Denn im Jahre 1933 werden alle Arbeiter-Sportorganisationen, so auch der Arbeiter-Wassersport-Verein 1920 Coburg e.V., durch die NSDAP verboten. Das neue Bootshaus wurde als „volks- und staatsfeindliches Vermögen„ enteignet. Am 29.03.1933 erfolgte in einer „Mitgliederversammlung“ die durch die NSDAP erzwungene Liquidation des Vereins. Das Bootshaus in Schney wird abgerissen und nach Hausen am Main überführt. Auch alle sonstigen Sportgeräte des AWV werden beschlagnahmt. Nach 13jähriger erfolgreicher Tätigkeit hat der Arbeiter Wassersport-Verein aufgehört zu bestehen! Von der „Paddelvereinigung Sonneberg“ wird 1936 auf den alten Fundamenten zwar ein neues Bootshaus errichtet, den AWV aber gibt es nicht mehr.
Die Wiedergründung
Als der Zweite Weltkrieg 1945 endlich beendet ist, knüpften ehemalige AWV`ler schon bald wieder die ersten losen Kontakte. Zwar wird auch über eine Wiedergründung gesprochen, doch in diesen ersten Nachkriegstagen und -monaten werden die Menschen von anderen Sorgen und Nöten beherrscht. Die ersten ernsthaften Besprechungen zwecks Wiedergründung des AWV finden am 2. August 1947 in der Gastwirtschaft Bauer in der Judengasse statt. Nach einer scheinbar erfolgreichen Besprechung, wurde bereits am 17. September 1947 der Antrag zur „Genehmigung der Abhaltung einer Gründungsversammlung“ an die amerikanische Militärregierung gestellt. Am 04. Oktober 1947 ist es dann endlich soweit: Die (Wieder-) Gründerversammlung wird in der Gaststätte Münchner Hofbräu, Kleine Johannisgasse, abgehalten. Hierzu sind 54 Gründungsmitglieder erschienen. Verglichen mit heutigen Mitgliederversammlungen eine schier unglaubliche Zahl! Zur Erlangung der Vereinslizenz müssen sich fünf Coburger Bürger als Bürgen zur Verfügung stellen. Das waren: Ludwig Meyer (einer der Vereinsgründer von 1920, der erste 1. Vorsitzende und inzwischen Oberbürger-meister), Ella Geuss, Berhold Stumpf, Fritz Rudolph und Fritz Hennig.
Durch den Bescheid über die Zulassung des Vereins vom 14. November 1947, konnten die Vereinstätigkeiten endlich wieder aufgenommen und ausgeübt werden. Mit Beginn der Aufbauarbeiten wird der AWV am 10.05.1948 in das Vereinsregister eingetragen und tritt dem Bayerischen Landessport-Verband (BLSV) bei. Im Alexandrinen-Hallenbad wird der erste Schwimmwettkampf ausgetragen und die Frauen des AWV zeigen als erste nach dem Kriege wieder Figurenlegen. Heute nennt man das Synchronschwimmen!
Das Sonneberger Bootshaus in Schney wird immer weniger. Bretter aus der Verschalung und Balken verschwinden, denn die ortsansässige Bevölkerung braucht Heiz- und Baumaterial. In mühevoller Arbeit wird die Hütte wieder hergerichtet und erhalten. Auch über die Rückgabe des Bootshauses von 1933 wird mit SV Coburg eine Vereinbarung getroffen, so dass auch die Faltbootabteilung im AWV wieder gegründet werden kann. Der Abbau in Hausen und Wiederaufbau in Schney erfolgt Anfang 1949. Der Beginn sportlicher Normalität.
In den Folgejahren werden „Clubkämpfe“ mit vielen fränkischen Vereinen aber auch mit ausländischen Vereinen durchgeführt.
In Schney wird ein drittes Bootshaus errichtet und 1958 gibt es sogar elektrischen Strom, womit die Zeit der Kerzen und Petroleumlampen endgültig vorbei ist. Zwei Jahre später folgt dann eine eigene Wasserversorgung mit fließendem Wasser, welches allerdings nur in abgekochtem Zustand trinkbar war.
Wasserball wurde natürlich auch noch gespielt. Allerdings nicht in der heutigen Form, sprich als einzelne Punktspiele, sondern nach jedem Schwimmwettkampf als sozusagen krönender Abschluss.
Am 15. März 1968 legte sich der AWV seinen heutigen Namen „Allgemeiner Wassersport-Verein 1920 Coburg e. V.“ zu.
Nach dem Abriss des Alexandrinen-Volksbades finden die Übungsstunden im neuen Hallenfreibad (offizielle Eröffnung 17.09.1973) statt.
Die Neuzeit
Am 25.03.2013 erfolgte die Gründung der Schwimmstartgemeinschaft (SSG) Coburg zusammen mit dem SV Coburg.